Der neue Swatch-Hauptsitz in Biel zieht sich wie ein überdimensionales schuppiges Reptil dem Fluss Schüss entlang. Der Holzbau entworfen vom Architekt Shigeru Ban ist von einem Drachen inspiriert worden und eine architektonische Meisterleistung im Holzbau. Aber die Bauarbeiten boten einige Herausforderungen wie Konstruktion der bisher grössten Gitterschale mit einer Fläche von 11‘000 Quadratmetern. Der Ausführung war eine gut dreijährige Planungsphase vorausgegangen in welcher die Form auf ihre Machbarkeit und die Geometrie der Träger erstellt wurden. Sehr komplex war die Planung, da keines der rund 4600 Trägerelemente gleich ist, jedes ist sozusagen ein Unikat. Nach erfolgter Detaillierung konnten die 2D-Pläne für die 3D-Modellierung parametrisiert werden. Basierend auf diesem 3D-Modell wurden drei verschiedene Rohlings-Typen aus Brettschichtholz definiert: gerade, einsinnig und zweisinnig gekrümmte Träger.
Die "hölzerne Riesenschlange" misst insgesamt 240 Meter Länge und 35 Meter Breite und misst am höchsten Punkt der Fassade 27 Meter. Das aussergewöhnliche Design bricht mit den Konventionen klassischer Bürohaus-Architektur und fügt sich harmonisch in die städtische Umgebung ein. Architektonisch eine Meisterleistung - so zieht sich die Geometrie auch in der Untergeschossen auf allen drei Niveaus durch.
Für die Planung der erdberührenden Abdichtungen der Untergeschosse wurden die Spezialisten von vistona experts ins Planerteam geholt. Die Berechnung der Etappierungen, das richtige System für die Wand-Wand und Wand-Boden Fugen, die ungewöhnliche Länge und Form der Bodenplatten, sowie die Auswirkungen für das Schwindverhalten - all das musste im Konzept mit berücksichtigt werden. Dank einer gezielten Optimierung der Armierung und Etappierung war es dann in der Ausführung und Überwachung durch die vistona experts Fachbauleiter möglich, dieses Projekt wasserdicht dem Bauherrn zu übergeben.
Dass der Grundwasserspiegel sich in Flussnähe mehrfach pro Jahr ändert, wurde leider auch während der Bauzeit deutlich. Bei einem Hochwasser der Schüss wurde das komplette 3. Untergeschoss während der Bauphase geflutet, Glücklicherweise waren zu diesem Zeitpunkt noch keine technischen Installationen getätigt sodass ein einfaches Abpumpen und mit Bautrocknern der Schaden geringfügig gehalten werden konnte.