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Anforderungen definieren

Zusammen mit dem Bauherrn wird die Abdichtung der erdberührenden Bauteile gemäss den erarbeiteten Anforderung definiert. Die zu klärenden Fragen sind dabei - Welche Dichtigkeitsklasse wird für die einzelnen Räume gewünscht? Welche Bedürfnisse an die Nutzung und den Unterhalt hat der Bauherr? Welche Einschränkungen ergeben sich aus den Rahmenbedingungen der Geologie und gewünschte Bauzeit?

Mit Hilfe unserer langjährigen Expertise unterstützen wir die Entscheidungsträger in diesem Prozess um gemeinsam mit dem Planerteam die optimale Lösung zu erarbeiten. Für den Planungsprozess sind diese frühzeitigen Entscheidungen wichtig um die Abläufe optimal umsetzen zu können und die Qualität im weiteren Prozess sicher stellen zu können.

Der Bauherr erhält neben einem effizienteren Bauablauf auch frühzeitige Kostensicherheit. Durch eine klare Definiton der Anforderungen kann die Planung zu einem hohen Detailierungsgrad bereits vor der Submission fertiggestellt werden. Regiearbeiten und Planungsänderungen vor Ort werden so auf ein Minimum reduziert.

Grundlage einer auf das Projekt abgestimmten Planung für die Weisse Wanne ist eine umfangreiche Beratung der Projektleiter der vistona experts ag, um die Anforderungen und Wünsche des Kunden zu kennen und zu definieren. Die richtigen Fragen sind das Fundament für eine zielführende Zusammenarbeit.

Auch wenn sich die Anforderungen für die Abdichtung der erdberührenden Bauteile im Laufe des Projektprozesses verschieben können, so können wir diese Änderungen finanziell und technisch nachvollziehen. Die Fragen ergeben sich dabei aus den klassischen Pfeilern des Projektmanagements.

Was ist die Nutzungsklasse des Gebäudes?

Wie in allen Bereichen des Lebens ist auch in der Bauwerksabdichtung alles möglich. Von geringerem Aufwand mit einem Quellschlauch oder Zementmörtel bis hin zu hochflexiblen Dichtbändern, Epoxyharzbeschichtungen und aussenliegender Folie ist alles möglich, was dem Kundenwunsch entspricht. In klärenden Gesprächen mit dem Bauherrn werden dabei vorab die Anforderungen gemeinsam geklärt. Ein Laborgebäude eines Pharmaunternehmens hat dabei andere Anforderung als eine öffentliche Tiefgarage. Auch die geologischen Rahmenbedingungen sowie die Risikobereitschaft des Kunden spielt eine tragende Rolle.

Die festgelegten Anforderungen und die sich daraus ergebenden technischen Lösungen aber auch Restrisiken werden in der Nutzungsvereinbarung dokumentiert um im weiteren Projektablauf Entscheidungen abgleichen zu können und einen rechtlichen Rahmen zu schaffen.

Wie Dicht muss das Gebäude sein?

Sind Sie noch ganz dicht? Diese Frage ist in der Bauwerksabdichtung nicht ganz so einfach zu beantworten. In der Norm SIA 272 für Abdichtung gibt es 4 verschiedene Dichtigkeitsklassen für das System der Weissen Wanne. Für den Fachmann ist die Unterscheidung von grösster Bedeutung, zieht Sie doch einen erheblichen Verbrauch an Bewehrung mit sich. Die Dichtigkeitsklasse 1 benötigt dabei am meisten Bewehrung und ist somit am teuersten. Der Bauherr erhält eine nach Norm „Staub trockene Oberfläche“ welche für Nutzungen wie z.B. Wohnraum, hochwertiger Lagerraum, Technikräume oder auch Labore wichtig sind. Die Dichtigkeitsklasse 2 wird mit „lokale Feuchtstellen sind zugelassen“ definiert. Hier ist eine Tropfenbildung nicht erlaubt, jedoch sind Feuchtstellen bis 4cm² zugelassen. Das können z.B. Standardlagerräume und Tiefgaragen sein.

Bei der Dichtigkeitsklasse 3 sind „einzelne Tropfen zugelassen“. Hat man gar keine Anforderungen an das Projekt, ist fliessendes Wasser zu akzeptieren und man definiert die Dichtigkeitsklasse 4. In der Praxis sollte dies in der Schweiz jedoch nicht mehr vorkommen.

Egal welche Dichtigkeitsklasse definiert wird, so sind Nachinjektionen der Weissen Wanne aber auch der Unterhalt jeder anderen Abdichtungslösung nach SIA 272 Teil des Systems. Dieser Unterhalt ist in der Nutzung zu planen, die Arbeiten sind auszuschreiben und die etwaigen Folgen sind zu versichern.

Wann soll das Projekt Dicht sein?

Um eine passende Abdichtung zu planen, ist es bereits bei der Entscheidung für ein Konzept von grösster Bedeutung zu wissen, wie lange die Rohbauzeit beträgt. Auch zu welchem Zeitpunkt die Nutzungsanforderungen bestehen. Hat man beispielsweise Technikräume in Untergeschossen und werden die technischen Anlagen teilweise schon während der Rohbauzeit eingebaut, so muss das Gebäude lange vor der Abnahme seine Dichtigkeit erreicht haben.

Hat man dagegen Turnhallen oder Grossprojekte, so sind die Teile der Konstruktion ein bis zwei Jahre im Rohzustand kontrollierbar, bevor mit dem Ausbau begonnen wird. Günstigere Lösung mit etwaigen Nachdichtungsmassnahmen sind möglich und sparen dem Bauherrn Kosten. Gerne unterstützen wir Sie hier mit entsprechenden Lösungsvarianten.

Sind Nachdichtungsmassnahmen überhaupt möglich?

Bei den Abdichtungskonzepten gibt es verschiedene Planungsgrundsätze. Während Flächenabdichtungen entweder dicht oder nicht sind, bietet die Weisse Wanne Möglichkeiten das Produkt nachträglich durch Rissinjektionen oder Versinterung in Stand zu setzen. Diese Nachdichtungsmassnahmen stellen dabei keinen Mangel dar, sondern sind Teil des geplanten Konzeptes. Um diese Wartungsarbeiten jedoch fachgerecht ausführen zu können, müssen die erdberührten Flächen zugänglich bleiben. Sind auf Grund der Nutzung jedoch technische Anlagen, Innendämmung mit Bodenheizung oder sonstigen Einbauten nicht mehr zugänglich, ist über die Sinnhaftigkeit der Weissen Wanne als Abdichtungskonzept nachzudenken.

Die flächige Abdichtung dagegen brauchen keine Nachdichtungsmassnahmen. Dies ist Vor- und Nachteil zugleich. Im Erfolgsfall ist die Abdichtung nach der Applikation abgeschlossen. Im Schadensfall dagegen ist eine Nachdichtung schlecht bis gar nicht möglich. Aus diesem Grund sind beispielsweise Polymerbitumen-Dichtungsbahnen im Grundwasser nahezu verschwunden. Man denke nur daran eine Beschädigung in der Bahn unter einem Gebäude in Stand setzen zu wollen.

Wie wird die Dichtigkeit des Bauwerkes kontrolliert?

Grundsätzlich müssen wir in der D-A-CH Region immer von Wasser im Erdreich ausgehen. Sei es stehendes Grundwasser oder zeitweise aufstauendes Sicker- oder Oberflächenwasser durch klimatische Einflüsse wie Überschwemmung, Schlagregen oder Erdfeuchte.

„Da hat es eh kein Wasser“ – ein beliebter Einwand bei preisorientierten Bauherrn um Aufwand und Kosten senken zu wollen. Dabei bewirkt diese Aussage das Gegenteil.

„Da hat es 5m Wasser, sobald wir die Wasserhaltung abstellen“ – ist für die Planung deutlich einfacher in der Lösungsfindung. Wir planen ein gutes Projekt, setzen es mit Spezialisten um und können es vor der Übergabe an den Bauherren unter voller Last kontrollieren und gegebenenfalls Nachdichtungsmassnahmen umsetzen. Bis der Bauherr mit seiner Endnutzung anfängt, kann vistona experts ihm mit ruhigem Gewissen das Projekt übergeben. Zudem sind Gebäude mit kostantem Wasserdruck deutlich stabiler und unterliegen Schwankungen aus Auftrieb und Temperatureinwirkung deutlich weniger. Auch der Schwindprozess ist deutlicher besser bei ständiger Wasserzufuhr, was die Rissanfälligkeit von Betonbauteilen deutlich reduziert.

Steht jedoch erst beim nächsten Jahrhunderthochwasser oder sobald die Sickerleitung verstopft ist Wasser an, wiegen sich alle in Sicherheit. Gefüllte Lager und ausgebaute Kellerbereich führen zu höheren Folgekosten und Schäden, wenn hier Wasser ins Gebäude eintritt. Zudem ist während der Nutzung ein etwaiger Unterhalt dieser Wasserinfiltrationen deutlich aufwendiger und imageschädigender. Die Nutzung der Mieter oder Eigentümer wird eingeschränkt, es gibt Handwerker im Haus und diese Verursachen Lärm und Dreck.

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